Demox KI-Monitor 2025: Fast die Hälfte in Österreich nutzt bereits Künstliche Intelligenz

37 Prozent nutzen KI regelmäßig im Job – 59 Prozent erwarten zukünftig Vorteile durch KI – Skepsis: Kreativitätsverlust, Datenschutz – Nur 18 Prozent fühlen sich gut informiert

Künstliche Intelligenz (KI) ist in Österreich im Alltag vieler angekommen. Das zeigt der „Demox KI-Monitor 2025“, in dem erstmals Nutzungsverhalten, Informationsstand und Zukunftsprognosen gegenüber Künstlicher Intelligenz in einer landesweiten Umfrage ermittelt wurden. Demnach geben 44 Prozent der 1.000 repräsentativ befragten Personen ab 16 Jahren an, KI-Anwendungen wie ChatGPT, MetaAI oder Google Gemini regelmäßig zu nutzen. „Fast die Hälfte in Österreich nutzt bereits Künstliche Intelligenz im privaten oder beruflichen Umfeld. Besonders stark verbreitet ist die Nutzung bei unter 30-Jährigen. Künstliche Intelligenz ist also auch in Österreich auf dem Weg, ein alltägliches Tool zu werden – vergleichbar mit dem Smartphone vor 15 Jahren“, resümiert Studienleiter Paul Unterhuber die Studie.

„Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema, sondern unsere Gegenwart. Darum haben wir uns auf KI-Forschung spezialisiert und werden den Demox KI-Monitor jährlich durchführen“, so Unterhuber, dem wichtig ist zu betonen: „Wir sind keine KI und wollen auch keine KI verkaufen. Wir sind der richtige Ansprechpartner, wenn erhoben werden soll, wie es den Österreichern mit dem Thema Künstliche Intelligenz und mit der Umsetzung des ‚AI Act‘ – der KI-Verordnung der EU – geht. Gerade hier gibt es noch viele Unklarheiten“, verweist der Studienleiter auf die Regeln zum Umgang mit künstlicher Intelligenz, auf die sich EU-Parlament und Rat im Frühjahr 2024 geeinigt haben.

„Ein Schwerpunkt des Demox KI-Monitor 2025 ist das Nutzungsverhalten im Berufsleben. Hier ist der Einsatz von KI zwar noch weniger verbreitet, aber im Steigen“, erklärt Paul Unterhuber. 37 Prozent nutzen KI regelmäßig im Job oder hatten punktuell schon damit zu tun. 54 Prozent hatten bisher beruflich selten oder gar nicht mit KI zu tun. Besonders bei den Jüngeren ist die Erfahrung hoch – sechs von zehn unter 30-Jährigen haben KI im Berufsalltag bereits eingesetzt. In dieser Altersgruppe hat ein Drittel eine Ausbildung, Weiterbildung oder einen Kurs zur Anwendung von KI, während im Schnitt nur 15 Prozent aller Befragten eine Form von Weiterbildung in diesem Bereich erhalten haben.

59 Prozent der Befragten erwarten für die Zukunft Vorteile von KI, nur 14 Prozent glauben, dass sie eine Nische bleiben wird. Vor allem die Generation 60+ blickt mit Optimismus auf die Entwicklung: Sechs von zehn Älteren sind überzeugt, dass KI in Zukunft deutlich wichtiger wird. 23 Prozent aller Befragten bewerten die ‚vereinfachte Informationssuche‘ als Vorteil, 22 Prozent ‚allgemeine Vereinfachungen im Alltag.

„Gleichzeitig gibt es – wie bei jedem technologischen Fortschritt – auch Skepsis und Vorbehalte“, so Unterhuber und verweist auf 28 Prozent, die durch Nutzung von KI einen Verlust an menschlicher Kreativität fürchten. 26 Prozent sehen Datenschutzprobleme, 27 Prozent sprechen von wachsender „Verwirrung“ durch KI-Inhalte. Die ‚Trennung natürlicher und künstlicher Intelligenz‘ wird für 26 Prozent zum wachsenden Problem. „Wir sehen, dass die Skepsis stark mit dem Informationsstand zusammenhängt. Wer sich gut informiert fühlt und Anwendungen nutzt, bewertet KI deutlich positiver. Kritischer sind vor allem jene, die wenig Berührungspunkte haben“, so Unterhuber. Nur 18 Prozent der Befragten geben an, sehr genau über Künstliche Intelligenz Bescheid zu wissen. In der Gruppe der unter 30-Jährigen liegt der Anteil bei 36 Prozent. 32 Prozent sehen sich als „eher schlecht“ oder „überhaupt nicht informiert“. 31 Prozent sehen sich „sehr/ ziemlich gut informiert“.

Nicht nur im Alltag, auch beim Einkaufen spielt KI zunehmend eine Rolle: 35 Prozent der Befragten setzen regelmäßig oder zumindest gelegentlich auf KI-gestützte Produktsuchen oder Empfehlungen. „Der Einkaufsberater von einem Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher ist schon heute die Künstliche Intelligenz – bewusst oder unbewusst“, so Paul Unterhuber abschließend.

Studieninformationen Demox KI-Monitor 2025
Methode: CAWI (Computer Assisted Web Interviews)
Feldarbeit: 13.08.-18.08.2025
Zahl der Befragten: 1.000 repräsentativ für Österreich
Statistisch maximale Schwankungsbreite (Abweichung): +/- 3,2 %
Befragte: ab 16 Jahren
Die Befragung wurde zwischen 12. und 15.11.2024 online unter 1.000 repräsentativ ausgewählten Österreicherinnen und Österreichern ab 16 Jahren durchgeführt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt 3 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie stehen hier als Charts zum Download zur Verfügung

Fotocredit: unsplash.com